Kurz- und Dokumentarfilme

Zwischen_den_ Zäunen

Kurzfilm

Zwischen den Zäunen

„Zwischen den Zäunen“ ist die Verfilmung der Kurzgeschichte „Die Tränen von Santuario della Santissima Pietà“. In seinem Autorenfilm verbindet Jürgen Weber die Kurzgeschichte mit dem Gedicht „Hunderttausend stumme Schreie“, so dass dieses als Prolog und Epilog Assoziationen zu hoffnungslosen Fluchtwegen und den schier unüberwindlichen Außengrenzen der Europäischen Union schafft. Eine schlichte Bildsprache setzt auf die Details und zeigt kaum offene Einstellungen. Die Szenen sollen so intensiv und intim wirken, so der Regisseur. Die Kurzgeschichte verzichtet ganz auf Dialoge und wird neben den intensiven Bilddetails nur von den Einschüben des Ich-Erzählers getragen. Aus dem Kurzfilm entstand ein didaktisches Unterrichtsmedium, welches 2020 bei didactmedia® als Online-Lizenz und auf DVD erschien.

Kurzfilm „Zwischen den Zäunen“
© didactmedia®, 2021
Autorenfilm von Jürgen Weber
Didaktisches Medium

Dokumentarfilm

Das zweite Trauma

„Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant´Anna di Stazzema“ beleuchtet ein kaum bekanntes Kapitel deutsch-italienischer Realität. Im Sommer 1944 zogen Einheiten der Waffen-SS eine grausame Blutspur durch die Toskana. Der Film aus dem Jahr 2016 thematisiert das „zweite Trauma“ für die Überlebenden in Form von juristischen Ermittlungen ohne eine Anklage der Täter in Deutschland. Eine einfühlsame Dokumentation aus der Perspektive der Opfer. Eines der letzten Zeugnisse von NS-Verbrechen – das Zeugnis der Kinder des Massakers von Sant´Anna.

Dokumentarfilm „Das zweite Trauma – das ungesühnte Massaker von Sant´Anna di Stazzema“
© didactmedia®, 2016
Autorenfilm von Jürgen Weber

PDF-Broschüre zum Film
YouTube-Trailer auf Deutsch
YouTube-Trailer in Italiano
YouTube-Kurzfilm: Jenseits der Traumata – Versöhnung und Freundschaft

Trauma

Kurzfilm

Würde

Kurzfilm über die Kunstaktion „Würde“ vom 1. Oktober 2021 in Konstanz. Über 300 Rettungswesten von Sea-Eye e.V. Sicherer Hafen Konstanz. Schafft Seebrücken und sichere Häfen. Schafft sichere Aufnahme in Europa. Seenotrettung ist kein Verbrechen. Staatliche Seenotrettung ist Pflicht.

Kurzfilm „Würde“
© didactmedia®, 2021
Von Jürgen Weber
YouTube
Homebase – Kommunikation & Design: Kunstaktion Würde

Retrospektive Kurz- und Dokumentarfilme

In den 1990er-Jahren sind bei der Konstanzer Medien- und Verlagswerkstatt „querblick“ einige Kurz- und Dokumentarfilme von Katrin Brüggemann und Jürgen Weber entstanden, welche zeitgeschichtlichen Wert besitzen. Einige haben es in TV-Formate oder auf Festivals geschafft, andere haben regionalhistorische Bedeutung oder sind wegen der Zeitzeug*innen-Interviews nicht reproduzierbar. Filmisch bewegt sich manches unbekümmert in den Kinderschuhen, anderes ist bereits mit großer Professionalität umgesetzt.

Mit der Reihe „Zeitgeschichtliche Kurz- und Dokumentarfilme“ wurde eine Retrospektive frühen Filmschaffens bis in die Anfänge der 2000er-Jahre auf DVD digitalisiert und veröffentlicht, welches sich bislang „versendet“ hatte oder auf VHS-Kassette zunehmend unzugänglich wurde.

Nur wer sich aufgibt, ist verloren

„Nur wer sich aufgibt, ist verloren“ ist die filmische Biografie des Stuttgarter Widerstandskämpfers und Antifaschisten Alfred Hausser. Am 20. Dezember 1934 wurde der damals 22-Jährige verhaftet und vom Volksgerichtshof in Berlin wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
In Interviews aus dem Jahre 1996 erzählt Alfred Hausser über Widerstand in Stuttgart, Einzelhaft und ab 1939 Zwangsarbeit in Ludwigsburg und Celle für die Firma Bosch. Unermüdlich kämpfte er nach dem Krieg für die Entschädigung von Zwangsarbeiter*innen. Der Dokumentarfilm von Katrin Brüggemann und Jürgen Weber aus dem Jahr 1996 ist 45 Minuten lang.

Der zehnminütige Kurzfilm „Alfred Hausser – zum 100. Geburtstag“ wurde am Festakt zum 100. Geburtstag Alfred Haussers am 2. September 2012 im Stuttgarter DGB-Haus uraufgeführt. Mit prägnanten Aussagen aus den Interviews mit Alfred Hausser aus dem Jahr 1996 setzt der Kurzfilm Schlaglichter auf das Leben und Wirken des Stuttgarter Widerstandskämpfers. Den Kurzfilm stellte Jürgen Weber im Jahr 2012 zusammen.

„Soldatenväter“ ist ein dreiminütiger Kurzfilm aus dem Jahr 1994. Die Filmcollage schneidet Szenen des NS-Propagandafilms von Leni Riefenstahl „Triumph des Willens“ unkommentiert mit einem 1994 aktuellen Werbefilm der Bundeswehr zusammen.
Der Kurzfilm führte beim Publikum auf mehreren Filmfestivals zu Raunen und empörtem Lachen. Auch das ARD-Magazin „Monitor“ griff den Kurzfilm in einer Sendung auf und skandalisierte die filmische Vorlage Leni Riefenstahls für die Werbekampagne der Bundeswehr aus den 1990er-Jahren. Der Kurzfilm „Soldatenväter“ wurde von Jürgen Weber erstellt.

Nur wer sich aufgibt

„Nur wer sich aufgibt, ist verloren“, Dokumentarfilm, 45 Minuten, 1996 von Katrin Brüggemann und Jürgen Weber
mit den Kurzfilmen von Jürgen Weber
„Alfred Hausser – zum 100. Geburtstag“, 10 Minuten, 2012
„Soldatenväter“, 3 Minuten, 1994
© didactmedia®, 2018
DVD, ISBN 978-3-941585-09-6

Wie Dachau

„Wie Dachau an den See kam …“, Dokumentarfilm, 45 Minuten, 1995 von Stephan Kern und Jürgen Weber
mit den Kurzfilmen von Katrin Brüggemann und Jürgen Weber
„Beppe Berruto – einer von uns“, 11 Minuten, 2005
„Fluchtwege“, 16 Minuten, 1994
© didactmedia®, 2017
DVD, ISBN 978-3-941584-95-2

Wie Dachau an den See kam …

„Wie Dachau an den See kam …“ zeichnet mit Aussagen zweier ehemaliger Häftlinge, mit den Erinnerungen von damals jungen Menschen aus Überlingen und mit Fachleuten die Geschichte des Überlinger Außenlagers des KZ Dachau nach. Von Oktober 1944 bis April 1945 mussten rund 800 Häftlinge einen Stollen in den Molassefelsen treiben, um die Friedrichshafener Rüstungsindustrie am Bodensee „bombensicher“ unterzubringen.
Die Autoren des Films von 1995 sind Stephan Kern (✝) und Jürgen Weber.

„Beppe Berruto – einer von uns“ ist ein Kurzfilm, der an den italienischen KZ-Häftling erinnert. Der Bauzeichner wurde 1944 als junger Antifaschist von deutschen Besatzungstruppen an seinem Arbeitsplatz bei der Turiner Stromversorgung verhaftet, überlebte die Haft im berüchtigten SS-Kommando im „Albergo Nazionale di Torino“, wurde nach Deutschland deportiert und im April 1945 im KZ Dachau befreit. Beppe Berruto starb 2004 und war zuvor immer wieder Gast der Gedenkveranstaltungen für die Überlinger KZ-Opfer auf dem Friedhof Birnau.
Der Kurzfilm zu seinem Gedenken ist von Jürgen Weber.

Fluchtwege in der Deutsch-Schweizer Grenzregion am Bodensee retteten auch zwei Überlinger Häftlinge.
Der Empfang der Behörden auf Schweizer Seite war aber selten ein freundlicher. Davon berichtet das Feature „Fluchtwege“. Schwierigkeiten bei der Aufnahme gab es für Flüchtlinge schon immer: ob für jüdische Flüchtlinge während des Nationalsozialismus in der Schweiz oder für kurdische in den 1990er-Jahren in der Bodenseeregion.
Das Feature ist allerdings auch heute noch erschreckend aktuell. Der Kurzfilm von Katrin Brüggemann und Jürgen Weber entstand 1994.

Partisan*innen im Piemont

Eine der bedeutendsten Auseinandersetzungen der deutschen Wehrmacht mit Partisaninnen und Partisanen fand von 1943 bis 1945 in der nordwestitalienischen Provinz Piemont statt. Den Verbänden von Wehrmacht, SS und italienischen Faschisten standen bis zu 40 000 bewaffnete Partisanen und Partisaninnen gegenüber. Die deutschen Versorgungs- und Rückzugswege von und nach Frankreich wurden von den Einheiten „Garibaldi“ empfindlich gestört. Die Deutschen schlugen mit unmenschlicher Härte zurück. 

Im Video kommen ehemalige Partisanen und Partisaninnen sowie Menschen aus dem Widerstand der Provinzhauptstadt Turin zu Wort. Sie erzählen von der Zusammenarbeit der kämpfenden Formationen und den Arbeitern und Arbeiterinnen in der Stadt bis zur Selbstbefreiung in Turin 1945. Der Film berichtet auch von der Situation der deutschen Besatzung in Italien ab 1943 und den Massakern der Deutschen im Piemont. Die ehemalige Partisanin Mara Piovano aus Turin erläutert, weshalb sie sich als eine der ersten Frauen im Piemont den kämpfenden Einheiten in den Bergen anschloss. Das Video gibt Einblick in ein Kapitel deutscher Besatzungsgeschichte, das bis heute in Deutschland kaum bekannt ist.

„Partisan*innen im Piemont  –  Partigiani in Piemonte“, Dokumentarfilm (1996), 60 Minuten, von Katrin Brüggemann und Jürgen Weber
© didactmedia®, 2017
DVD ISBN 978-3-941585-04-1