Der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, im Interview mit der Wochenzeitung „Das Parlament“
Der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, beklagt das vielfach fehlende Wissen von Schülerinnen und Schülern über den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust. „Wenn in Umfragen 40 Prozent der Schülerinnen und Schüler der achten oder neunten Klasse angeben, mit dem Begriff Auschwitz nichts anfangen zu können, ist das ja noch bezeichnender. Offensichtlich gibt es auch in der schulischen Bildung eine Fehlentwicklung“, sagte Botmann. Er kritisierte außerdem die oft stereotype Darstellung von Juden in Lehrbüchern, denn dort würden sie „häufig stilisiert mit Schläfenlocken und langem Bart dargestellt. Das wird aber der Realität in Deutschland überhaupt nicht gerecht.“
Der Zentralrat arbeite deshalb eng mit den Kultusministern zusammen, um Leitfäden für die Darstellung in Schulbüchern zu überarbeiten. Botmann betonte aber auch, dass die Schulen nicht allein in der Verantwortung stehen: „Es liegt auch an den Eltern, den Kindern einen Kompass mit auf den Weg zu geben. Die Erinnerung an die Shoa ist kein Matheunterricht. Es geht auch darum, Kinder und Jugendliche emotional zu erreichen und Empathie zu erzeugen. Das gilt für die Schule, aber auch für zu Hause.“
Weiterlesen und Quelle: https://www.bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2025/pm-250507-vorab-interview-1064754
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