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Erinnerungskultur an Schulen stärken

Die Bildungsministerinnen und -minister der Länder haben sich auf der 4. Bildungsministerkonferenz mit Vertreterinnen und Vertretern der KZ-Gedenkstätten Neuengamme und Sachsenhausen sowie der Gedenkstätte „Cap Arcona“ auf der Insel Poel bei Wismar über Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit mit Schulen beraten.

Überarbeitung der Empfehlungen zur Erinnerungskultur geplant

Bereits auf der 3. Bildungsministerkonferenz in Berlin hatten sich die Bildungsministerinnen und Bildungsminister darauf verständigt, die Empfehlungen zur Erinnerungskultur aus dem Jahr 2014 zu überprüfen und zu überarbeiten. Ziel ist es, die Empfehlungen an die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen. Deswegen wird sich im Juli dieses Jahres die Schulkommission der Kultusministerkonferenz mit dem Thema beschäftigen und die Arbeit dazu aufnehmen.

Im September dieses Jahres ist in Berlin ein weiteres Gespräch mit den Leitungen der Mahn- und Gedenkstätten in Deutschland geplant. Dabei wird es hauptsächlich um die fortwährende Auseinandersetzung mit den Ursachen, Formen und Auswirkungen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und des Holocausts gehen. Damit verbunden ist das Gedenken an die Opfer von Krieg, Unterdrückung und Vernichtung in einer Zeit, in der es immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gibt.

Gegen das Vergessen schon in der Grundschule

Zum Rahmenprogramm der 4. Bildungsministerkonferenz zählte auch ein Besuch der Grundschule „Theodor Körner“ in Wöbbelin im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die Grundschule hat dabei ihre Projekte mit der Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin vorgestellt und präsentierte Möglichkeiten, wie jüngere Schülerinnen und Schüler altersangemessen an den Holocaust herangeführt werden können. So beschäftigen sich die Kinder mit dem Kinderbuch „Der überaus starke Willibald“ von Willi Fährmann. Das Buch stellt eine Parabel über Macht, Ausgrenzung und Widerstand dar. Außerdem entdecken sie die Stolpersteine als Erinnerungszeichen und Gedenkorte in der Stadt Hagenow und erhalten kindgerechte Einblicke in das jüdische Leben und in die Traditionen der jüdischen Kultur. 

Im Anschluss haben die Bildungsministerinnen und -minister der Länder das ehemalige Lagergelände des KZ Wöbbelin besucht und zum Gedenken einen Kranz niedergelegt. Das Außenlager wurde erst im Februar und März 1945 errichtet und existierte zehn Wochen. Als die Alliierten Deutschland besetzten, wurde das Konzentrationslager ab Mitte April zum Übergangslager für weitere Transporte aus anderen Lagern. Von den Häftlingen aus zwanzig Nationen starben zahlreiche an den Folgen von Misshandlung, Erschöpfung und Hunger. Am 2. Mai befreite die 82. US-Luftlandedivision das Konzentrationslager.

Zum Abschluss der Konferenz besuchten die Bildungsministerinnen und -minister die Mahn- und Gedenkstätte „Die Mutter“ zwischen Raben Steinfeld und Schwerin. Auch hier legten die Ministerinnen und Minister einen Kranz nieder. Das Denkmal wurde im Jahr 1975 als Mahnung für kommende Generationen und in Ehrfurcht vor den Opfern des Nationalsozialismus eingeweiht und erinnert an den Todesmarsch der Häftlinge des KZ Sachsenhausen.

Weiterlesen und Quelle: https://www.kmk.org/presse/pressearchiv/mitteilung/erinnerungskultur-an-schulen-staerken.html

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